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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 27

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Ulm, Trafalgar, Austerlitz. Knigin Luise. Ii Ii2i. Ter Korse machte seinen lteren Bruder Joseph zum König von Neapel, den jngeren, Ludwig, zum König von Holland. Die kleinen Fürsten Sdwestdeutschlands vereinigte er zu einem Rheinbunde; sie muten aus dem Reich austreten und fr die Kriege ihres Protektors" jeder ein Kontingent", eine bestimmte Anzahl Truppen stellen; zum ersten Male wieder seit Jahrhunderten winkte den Sddeutschen die Bahn des Kriegsruhmes. Das Deutsche Reich war aufgelst: Franz Ii. erlie die Erklrung, 1806 da Wir das reichsoberhauptliche Amt und Wrde durch die Vereinigung der konfderierten rheinischen Stnde als erloschen und Uns dadurch von allen bernommenen Pflichten gegen das Deutsche Reich losgezhlt be-trachten und die vonwegen desselben bis jetzt getragene Kaiserkrone und gefhrte kaiserliche Regierung, wie hiermit geschieht, niederlegen". Seit 1804 fhrte er bereits den Titel Kaiser von sterreich. 2. Knigin Luise. 1. Im Frhling 1793 rckten die Preußen heran, um die verlorene Festung Mainz zurckzuerobern. In Frankfurt am Main, das die Hessen den Franzosen wieder entrissen hatten, sahen der König und seine Shne die beiden jungen Prinzessinnen von Mecklenburg-Strelitz, die nach dem frhen Tode der Mutter in dem benachbarten Darmstadt von der Gromutter, der Prinzessin Georg, erzogen worden waren; der Vater erbte ein Jahr spter nach dem Hingang seines Bruders, den Fritz Reuter als Drchluchting" verewigt hat, den Strelitzer Thron. Die liebliche Luise gewann im Fluge das Herz des Kronprinzen; und an einem schnen Maitag erschien sie mit ihrer Schwester Friederike, die mit dem zweiten Knigssohn verlobt worden war, im Feldlager vor Mainz, die Altesse royale de mon cceur" zu besuchen: wie zwei himm-lische Erscheinungen traten die blonden Frstentchter auch vor die Augen Goethes, der seinen Herzog abermals in den Krieg begleitet hatte. Noch im nmlichen Jahr zog die Kronprinzenbraut in Berlin ein 1793 unter dem Iubelgru der Bevlkerung; an einer Ehrenpforte berreichten junge Mdchen Blumen und Gedichte, und Luise umarmte und kte die Sprecherin. Im Weien Saale des Knigsschlosses geschahen am Vor-abend des Weihnachtsfestes die beiden Trauungen; der mrkische Edel-knabe Achim von Arnim hat den Anblick der sptern Knigin nie ver-gessen, wie sie gesenkten Hauptes im Glanz ihrer Schnheit durch die gedrngten Sle schritt". Inmitten des genuschtigen Hofes baute sich nun das Kronprinzen-paar, unbeschadet der Lebens- und Tanzlust der jungen Frau, sein hus-

2. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 59

1874 - Hadersleben : Westphalen
Die Unterhandlungen führten zum Tilsiter Frieden, in welchem Preußen fast die Hälfte aller seiner Länder einbüßte (1807). Außer Danzig, welches zu einem Freistaat erhoben, und außer den polnischen Besitzungen, welche als Großherzogthum Warschau dem Könige von Sachsen verliehen wurden, verlor Preußen alle Länder zwischen der Elbe und dem Rhein. Ueberdies mußte Friedrich Wilhelm sich zur Zahlung einer ungeheuren Kriegsentschädigung verpflichten. Der König aber und seine treffliche Gemahlin, die Königin Luise, begegneten dem rachsüchtigen Napoleon auch tit ihrem Unglück mit edlem Stolz. Aus den Preußen abgenommenen Ländern und aus den Besitzungen einiger der benachbarten Fürsten bildete Napoleon das s. g. Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und gab es seinem Bruder I e r o m e Bonaparte. 48. Die Königin Luise. Friedrich Wilhelm's Iii. Gemahlin, die Mutter unseres jetzigen Königs und Kaisers Wilhelm, Königin Luise, war die Tochter des Herzogs von Mecklenburg-Strelitz. Im Jahre 1793 lernte Friedrich Wilhelm, damals noch Kronprinz, die Prinzessin Luise zu Frankfurt a. M. kennen. Er hatte das Glück, das Herz der Prinzessin zu gewinnen und die Zustimmung der fürstlichen Eltern zu erlangen. Noch vor Jahresschluß, am heiligen Abende, ward sie seine Gemahlin. Unter unendlichem Jubel zog sie in Berlin ein. Bald erkannte das Volk die Herzensgüte der jungen Fürstin, die im echten, frommen, deutschen Sinne ihrem Volke eine Landesmutter gewesen ist. Ihre natürliche Leutseligkeit machte ihr Benehmen gegen Jeden, gleichviel ob Hoch oder Niedrig, stets freundlich und ungezwungen. Diefe Leutseligkeit und ein umfassendes Wohlthun sicherten ihr die begeisterte Liebe des Volkes bis zu ihrem Tode. Ant liebsten wohnte sie mit ihrem Gemahle zu Paretz, einem Gute bei Potsdam, und hier hat das hohe Paar auch die gemüthlichsten Tage verlebt. Hier ließ der König sich am liebsten als „den Schulzen von Paretz" ansehen, und seine Gemahlin gefiel sich als »gnädige Frau von Paretz." Bei dem Erntefest begab die königliche Frau sich unter die jungen Bauersleute, tanzte vergnügt mit und verkehrte überhaupt bei Dorffesteu fröhlich mit ihnen. Die Dorfjugend umringte sie, wenn sie an die Buden ging, kleine Geschenke einzukaufen für die Kinder, die hinter ihr herschrieen: „Mir auch was, Frau Königin!" — General von Köckeritz, der tägliche Tischgast, entfernte sich immer gleich nach Tische; sie forschte nach der Ursache und hatte es bald herausgebracht. Als er am folgenden Mittag wieder gehen wollte, kam sie ihm mit einer gestopften Pfeife und einem brennenden Fidibus entgegen und sprach: »Heute, lieber Köckeritz, sollen Sie mir nicht entschlüpfen." Köckeritz mußte sein Pfeifchen bei ihnen rauchen. Nach der unglücklichen Schlacht bei Jena mußte die Königin mit ihren Kindern eiligst nach Ostpreußen abreisen. Mit Würde trat sie dem französischen

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 103

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die franzsische Revolution. 103 Trotz zweimaligen Vordringens bis in das Herz Deutschlands in den Jahren 1795 und 1796 fhrten die franzsischen Generale Jonrdan, Pichegru und Moreau den Krieg gegen die sterreicher nicht glcklich. Erzherzog Karl, der Brnder des Kaisers Franz Ii., warf Jonrdan erst der die Lahn bei Wetzlar und dann, als dieser von neuem bis nach der Oberpfalz vorrckte, durch die Siege bei Amberg und bei Wrzburg 2i^bflru8nb (1796) abermals zurck der den Rhein, worauf auch der in Bayern ein- Wrzburg gefallene Moreau den Rckzug der den Schwarzwald antrat. Im sol-genden Jahre brachen die Franzosen wieder in Deutschland ein; doch fiel die Entscheidung nicht hier, sondern auf oberitalischem Boden durch Na-poleon Bonaparte. Frankreichs grter Feldherr war kein Franzose von Geburt, sou- sonaparte. dern ein Korse, dessen Heimatsinsel erst 1768 durch Kauf aus den Hnden der Republik Genua in die Frankreichs kam. Als Sohn des Advokaten Carlo Buonaparte und der fchnen Ltitia Ramolino zu Ajaccio am 7. Januar 1768 geboren, erhielt er 1779 auf der Kriegsschule zu Brienne eine knigliche Freistelle, weil fein Vater als feinen Geburtstag den 15. August 1769 angab, so da er als geborener Franzose erschien. Im Jahre 1784 siedelte er in die Pariser Kriegsschule der und zeigte sich als wibegierigen, von Ehrgeiz erfllten Schler, dem aber Ver-schlossenheit und Selbstsucht keine Freunde erwarben. Als Offizier bewies. er in den ersten Jahren der Revolution so wenig Zucht, da er während eines Urlaubs an einem Ausstand Korsikas gegen Frankreich teilnahm; dann stellte er als Anhnger Rousseaus sich auf die Seite der Jakobiner und ward mit seiner Familie von seinen Landsleuten gechtet. Der Gunst seines jakobinischen Landsmannes Salicetti verdankte er es, da sein eigenmchtiges Fernbleiben von seinem Regiment ihm nicht schadete. Als junger Artilleriekapitn machte er sich 1793 um die Unterwerfung Avignons verdient, wurde wie andere Gnstlinge des Konvents rasch zum Obersten befrdert und nach dem Fall von Toulou zum Brigadegeneral ernannt. Robespierres Sturz ri ihn beinahe mit; aus kurzer Haft wieder entlasten, erhielt er den Abschied, als er sich weigerte, die Fh-rung im Krieg gegen die Vendee zu bernehmen (1795). Schon nach einem Monat kam er wieder zu Gnaden beim Konvent und durch die Gunst des Direktors" Barras zum nchsten Ziel seiner Wnsche. Als er nmlich den Oktoberaufstand in Paris niedergeworfen hatte und die Witwe des guillotinierten Generals Be an Harnais, die fchne Kreolin Josephine Tascher de la Pagerie, welche sich der Gunst Barras' er-freute, die Mutter Eugens Beauharnais und seiner Schwester Hortense, zur Gattin nahm (9. Mrz 1796), Josephine war am 33. Juni 1763 geboren, gab aber 1767 als Geburtsjahr an bertrug ihm das Direktorium den Oberbefehl der die italienische Armee, der seinen Eharak-Feldherrnrnhm begrndete. In Selbstsucht und Herrschbegier ein echtes Napoleons.

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 587

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 211. Die Befreiungskriege. 587 nach und nach zu den Alliierten übergegangen. Bayern, welches am Inn den Österreichern gegenübergestanden war, hatte im Vertrag von Nied sich mit ihnen alliiert, und bei Hanau gingen auch die Badener zu den Verbündeten über. Es wurden nun nach dem Muster des bayrischen Vertrages auch mit den übrigen Nheinbnndfürsten Übereinkommen abgeschlossen, in welchen sich diese aber die volle Souveränetät, wie sie dieselbe seit 1806 besessen, vorbehielten. Dadurch wurde die 2biederhci': stellung des Deutschen Reiches unmöglich gemacht. Anmerkungen. 1. Der Tugendbund fand keinen großen Anklang und bestand aus kaum mehr als 300 Mitgliedern, welche, in verschiedene Abteilungen geteilt, in ihr Programm sittlich-wissenschaftliche Zwecke schrieben, jedoch die geheime Absicht verfolgten, patriotische Gesinnungen zu befördern und das französische Joch abzuschütteln. Die Franzosen wurden bald mißtrauisch, und der König mußte durch eine Kabinetsordre die Auflösung des Bundes befehlen (1809). 2. jt'art, Freiherr von und zum Stein, stammte aus dem Geschlechte der Grafen von Nassau an der Lahn und war 1757 zu Nassau geboren, trat aber in preußische Staatsdienste. Als Minister verschaffte er den Bauern die alte Allo dial freih eit wieder, d. H. das Recht, über ihr Grundeigentum unbeschränkt verfügen zu dürfen. Den Städten gewährte er das Recht, ihre Angelegenheiten durch aus ihrer Mitte gewählte Abgeordnete selbst zu verwalten, und setzte es auch durch, daß jeder Untertheilt Ländereien und Grundbesitze kaufen und verkaufen durfte. Seine Abneigung gegen das französische Regiment zog „ihm von feiten Napoleons eine Achtserklärung zu, und er mußte sich nach Österreich retten. Den unglücklichen Ausgang des russischen Feldzuges sah Stein voraus und arbeitete unenuüdet daran, eine neue Koalition gegen Frankreich zustande zu bringen. Nach dem Sturze Napoleons war er noch in verschiedenen Stellungen thätig. Er starb — der letzte seines Geschlechtes — am 29. Juni 1831. Dem Tugendbunde gehörte Stein nicht au. 3. Ludwig Adolf Wilhelm Freiherr von Lützow war preußischer Kavalleriemajor und erhielt als solcher die Erlaubnis, ein Freikorps bilden zu dürfen. Er brachte drei Bataillone und vier Schwadronen zusammen, dazu uoch drei Jägerabteilungen und eine Schwadron Auserlesener. Es waren juuge Männer von' Bildung aus Preußen, Sachsen, Bayern, Tirol und andern Ländern. Von ihrer Kleidung wurde,! sie die schwarzen Jäger genannt. Sie zeichneten sich aus durch ihre Kühnheit und Tapferkeit. Zu ihnen gehörte auch Theodor Körner, der Sänger von „Leyer und Schwert", der als Leutnant im Gefecht von Gadebusch bei Schwerin im Alter von 22 Jahren den Heldentod starb (19. Aug. 1813). Nach den Befreiungskriegen diente Lützow fort und starb 1834 als Generalmajor a. D. in Berlin. 4. Gebhard David Scharnhorst, aus bürgerlichem Stande, diente als Offizier in der hannoverschen Artillerie, trat als Oberstleutnant in die preußische ein, wurde aber bald zum Generalstab versetzt. In dieser Eigenschaft machte er sich besonders um den Unterricht der Kavallerie- und Infanterie-Offiziere verdient, indem er in der Militär- 25* 1806.

5. Teil 2 - S. 142

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Im September 1808 machte König Jerome von Westfalen eine Reise durch die westfälischen Städte Paderborn, Bielefeld, Osnabrück und Minden. Hierbei hielt er sich 12 Stunden in Bielefeld auf, be- besuchte einzelne Kaufleute und machte Einkäufe iu Leiuen und Damast. Die große Menge der Bürgerschaft wollte von dem sittenlosen König wenig wissen und haßte die wenigen Schmeichler. Die für den Abend befohlene festliche Beleuchtung der Stadt war sehr kläglich. Der da- malige Syndikus Hoffbauer, ein königstreuer Preuße, mußte auch mit- machen, wenn er nicht gefangen gesetzt werden wollte. Mit nur einem Talglicht erleuchtete er eiu vor seinem Hause angebrachtes, durch- scheinendes Bild, das die Inschrift trug: Die Größe gibt sich selbst ihr Licht, Bedarf der vielen Lichter nicht, Drum leucht ich auch so wenig Für meinen großen König. Jubelnd stand die große Schar der prenßentrenen Bielefelder davor. Ernst Moritz Arndt erzählt von der Zeit der französischen Fremd- Herrschaft in seinen „Denknissen eines Deutschen oder Fahrten des Alten im Bart": „Nun sollt ihr noch ein Lied hören, was sonst die preußischen Baueru in Westfalen von ihrem Gelben sd. i. König Jerome in Kassel) singen, wenn sie unter sich sind: „Hopp Marjauicheu, hopp Marjanichen, laß die Püppcheu tanzen; erst hatten wir einen guten König; nun hab'n wir 'nen lumpigen Franzen! Hopp Marjauicheu, hopp Marjanichen, laß die Püppchen tanzen; der Packenträger von Korsika wird König von Westfalia!" Die Zeit der Befreiungskriege. Der Brand von Moskau und der Untergang der großen napoleonifchen Armee bedeuteten Napoleons Niedergang. Zwar folgten erst neue Bedrückungen; denn durch das Ausschreiben einer Kriegssteuer und durch neue Aushebuugeu hoffte der gewaltige Korse den Sieg wieder an seine Fahnen zu fesseln. Als Napoleons Macht in der Völkerschlacht bei Leipzig gebrochen war, wurde die unter dein Kronprinzen von Schweden, dem srüheren französischen Marschall Bernadotte, stehende Nordarmee geteilt. Bülow, der Sieger von Dennewitz, dessen Namen nnsre 55. führen, rückte in Westfalen ein. Vor ihm her schwärmten die Kosaken 'ans ihren flinken Pferden. Am Vormittag des 3. November 1813 kamen die ersten Kosaken, 18 Mann, unter dem russischen General Eostnikow in Bielefeld an; abends er-

6. Das Deutsche Reich - S. 112

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — Zur sachlichen Besprechung. Woher mag die Bezeichnung „ältere und jüngere Linie" rühren? sdie reußischen Lande waren früher in einer Hand vereinigt. Im Mittelalter aber teilten sich zwei Brüder in den Besitzstand. Seitdem gibt es zwei Fürstentümer Renß. Die Nachkommen des älteren Bruders nennen sich noch heute die ältere, die des jüngeren die jüngere Linie.) b. Vergleiche die beiden Fürstentümer hinsichtlich ihrer Größe! lreuß jüngerer Linie ist über noch einmal so groß!) o. Schematische Darstellung an der Wandtafel! j. Linie S. Weimar. j. L. ä. L. d. Stelle uun übersichtlich dar, welche Staaten am Südeu Thü- ringens Anteil haben! ((£<§ sind deren acht! — Vier Staaten führen den Namen Sachsen, je zwei den Namen Schwarzburg und Reuß.) 5. Die Dorzüge der Thüringischen Staaten. Ziel: Wie sich die Thüringischen Staaten trotz ihrer ge- ringen Größe doch so mancher Vorzüge erfreuen. A. Sind die Thüringischen Staaten wirklich so klein? Daß die Thüringischen Staaten klein sind, lehrt uns ein Blick auf die Karte. Sie sind zusammen noch nicht einmal so groß wie das Königreich Sachsen und haben zusammen weniger Einwohner als Berlin.

7. Der kleine Patriot - S. 75

1891 - Langensalza : Greßler
75 Das ist manchem schlecht bekommen und hat Land und Leute darüber verloren. Als die Österreicher unter Gablenz aus Schleswig abzogen, schloß sich ihnen zum Exempel der blinde König von Hannover — Georg — samt seinen Truppen an. Der preußische General Manteuffel folgte ihnen aber auf dem Fuße. Der alte, eigensinnige König Georg war nicht zu bewegen, mit Preußen gemeinschaftliche Sache zu machen und glaubte, durch den Thüringer Wald entschlüpfen und sich mit den ebenfalls prenßenfeindlichen Bayern die Hand reichen zu können. So hatten die Preußen aber nicht gewettet. In aller Eile rafften der Herzog von Gotha und General Fließ einige Berliner Landwehr-Bataillone zusammen, irgendwo war auch eine preußische Batterie zu haben gewesen, und so warf man sich kühn den Hannoveranern in den Weg. Bei Langensalza kam es zum Treffen. Es war freilich ein schlimmes Verhältnis für die Preußen: Eine ganze Armee Hannoveraner und unsrerseits nur wenige Bataillone. So konnte es nicht anders kommen, daß trotz aller preußischer Tapferkeit unsere Truppen nach heißer Schlacht sich zurückziehen mußten. Was man erreichen wollte, war aber erreicht worden. Die Hannoveraner waren um einen Tag ausgehalten und hatten die Bereinigung mit den Bayern nicht durchsetzen können. Am andern Morgen war der preußische General Man-teuffel da mit einem ganzen Armeecorps und nun blieb den Hannoveranern nichts übrig, als sich gefangen zu geben. Der König Georg ward abgesetzt und Hannover wurde preußische Provinz. Ebenso ging es dem Kurfürst

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 453

1889 - München : Franz
Deutschland nach den Befreiungskriegen. 453 (wie der mecklenburgische Dialektdichter Fritz Reuters oft bis zu 10 Jahren in Festungshaft gehalten, weil sie Freiheitslieder gesungen und schwarz- rot-goldene Bnder getragen. f Wie die Hoffnungen und Wnsche deutscher Patrioten auf Her-Verlangen nach stellung einer starken nationalen Einheit und einer Gesamtvertretung der onitttuttonen. ganzen Nation durch die Grndung des deutschen Bundes und die Leitung desselben durch Metternich enttuscht worden, so blieb auch die Gewhrung einer verfassungsmigen Teilnahme des Volkes an der Gesetzgebung und Verwaltung der Einzelstaaten weit hinter den Ver-sprechngen und Erwartungen zurck und zwar wiederum durch den Einflu Metternichs. Schon die Wiener Bundesakte gab den Wnschen des Volkes nichts als die allgemeine Prophezeiung: In allen Bundes-staaten wird eine landstndische Verfassung stattfinden (während die Privilegien des Adels in einem laugen Artikel mglichst bestimmt aus-gesprochen waren). Aber gerade die beiden grten Staaten, Preußen und sterreich, in der hl. Allianz enge mit dem antokratischen Rußland verbunden, zgerten immer lnger mit der Gewhrung einer Konstitution, und nur einige kleine und mittlere Staaten erhielten durch aufgeklrte oder wohlwollende Monarchen bald nach den Befreiungskriegen Ver-fafsungeu, so das Groherzogtum Weimar durch Karl August 1816, Weimar, das Knigreich Bayern durch Max I. 1818 und in gleichem Jahre das Bayern. Groherzogtum Baden, das Knigreich Wrtemberg 1819. In anderen Baden, Staaten wurden die mittelalterlichen stndischen Ordnungen wieder ein- Wrtemberg. gefhrt, die schon wegen der bermigen Begnstigung des Adels dem Zeitgeist nicht mehr entsprachen, andere ahmten das Beispiel der beiden Grostaaten nach, indem sie die Dinge mglichst beim alten lieen oder darauf zurckfhrten. Am eifrigsten zeigte sich in dieser Hinsicht der Kurfürst Wilhelm von Hessen-Kassel, der als ihm der Wiener Kon- Kurhessen, gre den Titel König der Chatten" verweigerte nicht nur den Titel Kurfürst" beibehielt (obwohl nach Aufhebung des Wahlkaisertums nichts mehr zu kren war), sondern die ganze Zwischenzeit des Jermeschen Regiments so gnzlich ungeschehen machen wollte, da er nach seiner Rckkehr den vorrevolutionren Zopf im Militr wieder einfhrte, 2) smtliche unter Jerome vorgerckten Staatsdiener wieder zu der Stellung degradierte, die sie 1806 eingenommen, und sogar alle, die während des franzsischen Regiments Domnen gekauft hatten, zwang, dieselben ohne Entschdigung zurckzugeben. Ein hnliches, auf Gewaltthat und Willkr Braunschweig, fuendes und dazu noch uerst verschwenderisches Regiment fhrte in Braunschweig Herzog Karl, der Sohn des bei Quatrebras gefallenen tapferen Friedrich Wilhelm. Seine Regierung wurde so drckend, da die Nachricht von der Pariser Julirevolution einen Aufstand in Braun-schweig hervorrief, in welchem das Residenzschlo gestrmt und in Brand gesteckt, der Herzog vertrieben und sein Bruder Wilhelm zur bernahme der Regierung berufen wurde 1830. Die Stellung des Herzogs Karl war so unhaltbar geworden, da selbst der Frankfurter Bundestag dem *) Ut mine Festungstid" (Aus meiner Festungszeit). 2) Er selbst hatte seinen Einzug in Kassel am 21. November 1813 in einer mchtigen Zopsperrcke gehalten und erklrte ausdrcklich, er habe nur sieben Jahre geschlafen.

9. Geschichtsblätter für die Volksschulen - S. 42

1892 - Regensburg : Bauhof
— 42 — Napoleon L, Kaiser der Franzosen. 1804—1813. 1769 Napoleon auf der Insel Corsika geboren. 1789 Anfang der französischen Revolution. 1804 Napoleon roirb zum Kaiser der Franzosen er- wählt; er erhält die Königskrone von Italien. 1805 Schlacht bei Austerlitz. (Drei-Kaiserschlacht.) 1806 Grünbung be§ Rheinbunbes. Ende des deutschen Kaiserreiches; 56 Kaiser; größte Erniebrigung Deutschlanbs. 1807 Friebe zu Tilsit; Preußen verliert die Hälfte feiner Sänber; Westfalen roirb ein Königreich. 1809 Ausstanb in Tyrol; Hanbelsfperre in England. 1812 Freiheitssänger Arnbt, Rückert, Körner, Schenken- borf; die Branbsackel von Moskau. 1813 Leipzig; Errichtung des eisernen Kreuzes; Elba. 1814 Blücher zieht in Paris ein. 1815 Waterloo und St. Helena. Zeit des deutschen Bunbes. 1815—1866. 1821 Napoleon stirbt auf der Insel Helena. Napoleon I. hat dem deutschen Kaisertum ein Ende gemacht; ein anberer Napoleon (Iii. 1871), gab, ohne es zu wollen, den Anlaß zur Wieberherstellung besselben.

10. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 93

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 93 — I 53. Wilhelm I 1. Jugend. Wilhelm wurde am 22. März 1797 geboren. Seine Mutter Luise sagte einmal von ihm: „Er wird, wenn mich nicht alles trügt, wie sein Vater, einfach, bieder, verständig." Sie hat sich nicht getäuscht. In seinen Knabenjahren war der Prinz sehr schwächlich; die Mutter hatte oft große Sorge um ihn. Die Flucht von Königsberg nach Memel 1806 mitten im kalten Winter hatte seine Gesundheit so sehr angegriffen, daß er lange Zeit nachher das Bett hüten mußte. Im Alter von 13 Jahren raubte ihm der Tod die geliebte Mutter; das erschütterte ihn tief. Noch später als Greis ehrte er ihr Andenken bei jeder Gelegenheit. Als sein Vater 1813 mit dem Kronprinzen gegen die Franzosen ins Feld rückte, da wäre er gar zu gern auch mitgegangen. Aber der König sagte: „Du bist ja so schwächlich! Du kannst nicht mit!" Der Prinz fügte sich und blieb zu Hause. Nach der Schlacht bei Leipzig besuchte er seinen Vater im Felde; alle seine Kameraden waren inzwischen ausgerückt. Das schmerzte ihn. Der König bemerkte es und sagte: „Auch du sollst avancieren/' „Aber wie kann ich mit Ehren avancieren," entgegnete der Prinz mit bewegter Stimme, „da ich hinter dem Ofen gesessen habe, während mein Regiment kämpfte!" Kurze Zeit darauf erhielt er die Erlaubnis, mit in den Krieg zu ziehen. Er schloß sich jetzt an Blücher an und rückte mit ihm in der Neujahrsnacht von 1813—14 über den Rhein.. Überall bewies er seinen Mut und seine Unerschrockenheit. Später zog er mit in Paris ein. Bei seiner Heimkehr waren alle über sein gesundes Aussehen erfreut. Von jetzt an war er Soldat mit Leib und Seele. 2. Vermählung. 1829 vermählte er sich mit Augusta, einer Prinzessin von Sachsen-Weimar. Dieser Ehe entsprossen zwei Kinder, ein Sohn, Friedrich Wilhelm, und eine Tochter, Luise, vermählt mit dem Großherzog von Baden. — Am 18. Oktober 1861 wurde Wilhelm I. feierlich in Königsberg zum Könige von Preußen gekrönt. 54- Der deutsch-dänische Krieg. ^864. 1. Entstehung. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein hatten früher ein eigenes Herrscherhaus. Als dasselbe aber im 15. Jahrhundert ausstarb, wählten sich die Schleswig-Holsteiner den König von Dänemark zu ihrem Herzoge. Dieser mußte ihnen jedoch in einem Vertrage die Zusicherung geben, daß die Herzogtümer „up ewig ungedeelt" bleiben und niemals Dänemark einverleibt werden sollten. 1815 wurde Holstein in den deutschen Bund ausgenommen. Als 1863 ein neuer König den dänischen Thron bestieg, erklärte er Schleswig für eine dänische Provinz. Damit war jedoch der deutsche Bund nicht einverstanden, und die beiden Großmächte desselben, Östreich und Preußen, schickten unter dem Generalfeldmarschall Wrangel ein Heer in die Herzogtümer, die Freiheit der Schleswigs zu erkämpfen. 2. Die Danewerke. Ein langer, schmaler Meeresarm, die Schlei, erstreckt sich von der Ostküste bis etwa zur Mitte der Halbinsel. Unmittelbar daran schließt sich ein 15 km langer Grenzwall, der schon im 9. Jahrhundert errichtet worden sein soll und unter dem Namen „Danewerk" bekannt ist. Hier stellten sich die,Dänen zur Wehr. Bei Misiunde machte Prinz Friedrich Karl einen Angriff, um den Übergang über die Schlei zu erzwingen. Doch gelang dies nicht. Als er dann etwas später die Schlei bei Arnis überschritt, kam die überraschende Kunde, daß die Danewerke bis auf den letzten Mann geräumt seien. Die Dänen, welche an der andern Seite von den Östreichern bedrängt wurden, fürchteten nämlich, umzingelt zu werden, und waren mit Zurücklassung ihrer schweren Geschütze in aller Stille davongeeilt, um hinter den „Düppeler Schanzen" Schutz zu suchen. 3. Sturm auf die Düppeler Schanzen. Auf einer kleinen Halbinsel, dem Sundewitt, waren bei Düppel 10 gewaltige Schanzen errichtet, deren Eroberung noch
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